Der erste Band der Romanserie spielt im Berlin des Jahres 1855. Eigentlich eine passende Gelegenheit, einmal in Wikipedia nachzuschauen, was zu dieser Zeit in der Welt passierte. Hier ein Auszug.
Auf Initiative des preußischen Vertreters im Bundestag, Otto von Bismarck, wird in der Krim-Krieg-Frage nicht etwa Mobilmachung gegen Russland, sondern bewaffnete Neutralität beschlossen. Nach der Erstürmung des Fort Malakows durch die Alliierten müssen die russischen Verteidiger Sewastopol räumen. Russische Truppen unter General Murawjow nehmen die Festung Kars in Anatolien und können dadurch, trotz der Niederlage auf der Krim, im 1856 geschlossenen Pariser Frieden moderate Bedingungen aushandeln. Zwischen Russland und Japan wird der Vertrag von Shimoda geschlossen. Neben der Aufnahme diplomatischer Beziehungen und der Öffnung dreier japanischer Häfen für die Versorgung der russischen Flotte wird die gemeinsame Grenze bei den Kurilen festgelegt. Im Kurilenkonflikt spielt dieser Vertrag noch heute eine Rolle. In Paris scheitert ein Attentat von Giovanni Pianori auf Frankreichs Kaiser Napoleon III. Der US-amerikanische Abenteurer William Walker und 57 Gefolgsleute verlassen San Francisco per Schiff, um in Nicaragua die Macht an sich zu reißen.
Die Exposition universelle de 1855 in Paris, die erste Weltausstellung in Frankreich, wird durch Kaiser Napoleon III. eröffnet. Sie wurde nach dem Vorbild der Londoner Great Exhibition von 1851 gestaltet mit dem Ziel, diese möglichst noch zu übertreffen. Die Ausstellung wird bis zum 31. Oktober von fünf Millionen Menschen besucht. Für Weine des Médoc wird die noch heute gültige Bordeaux-Klassifizierung eingeführt. Das von Henry Bessemer erdachte Bessemer-Verfahren, das die Stahlproduktion erleichtert, wird patentiert. Der Florentiner Giovanni Caselli erhält ein Patent auf den Pantelegraphen, ein elektromechanisches Fax-Gerät, das in der Folge besonders in Frankreich genutzt wird. In London wird die Tageszeitung The Daily Telegraph gegründet. Der erste Zug der Panama Railroad Company verkehrt auf der fertiggestellten Strecke zwischen Colón und Panama-Stadt. Die Albertsbahn AG schließt mit dem Hänichener Steinkohlenbauverein einen Vertrag, der die Einrichtung einer Zweigbahn zu deren Schächten bei Hänichen vorsieht. Die daraus entstandene Windbergbahn bei Dresden gilt als die erste Gebirgsbahn Deutschlands. Die Dombrücke (später: Hohenzollernbrücke) ist seit über 900 Jahren wieder die erste feste Rheinbrücke bei Köln. In Berlin werden die ersten 100 Litfaßsäulen aufgestellt. Diese wurden dem Erfinder Ernst Litfaß im Vorjahr unter der Auflage genehmigt, auch die neuesten Nachrichten zu publizieren.
Der deutsche Afrikaforscher Heinrich Barth beendet in Tripolis eine über fünfjährige wissenschaftliche Erkundungstour ins Innere des Schwarzen Kontinents. David Livingstone erreicht als erster Europäer die Victoriafälle. Der französische Naturwissenschaftler Urbain Le Verrier stellt der Pariser Akademie der Wissenschaften die Wettervorhersage für 10 Uhr vormittags in Frankreich auf der ersten Wetterkarte vor. Seine Prognose auf der Basis telegrafisch eingeholter Wetterinformationen überzeugt und bewirkt den Aufbau des meteorologischen Dienstes unter Kaiser Napoleon III. In Gotha gründet August Petermann die älteste deutschsprachige Fachzeitschrift der Geographie: Petermanns Geographische Mitteilungen. Robert Wilhelm Bunsen erfindet den Bunsenbrenner. Das Elfenbeinprisma von Ninive wird entdeckt.
Die Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister des Baumeisters Gottfried Semper wird eröffnet. Die Uraufführung der dritten Fassung des Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur von Franz Liszt mit Hector Berlioz als Dirigent und Franz Liszt als Solist erfolgt im „Kleinen Saal“ des Weimarer Schlosses. Die Uraufführung der Oper Jenny Bell von Daniel-François-Esprit Auber auf das Libretto von Eugène Scribe findet an der Opéra-Comique in Paris statt. Giuseppe Verdis Oper Les vêpres siciliennes (Die sizilianische Vesper) wird am Théatre Impérial de L’Opéra in Paris uraufgeführt. Jacques Offenbach, dessen Stücke von den etablierten Pariser Theatern nicht aufgeführt werden, eröffnet sein eigenes Theater, das Théâtre des Bouffes-Parisiens mit einer Uraufführung seiner Operette Les deux aveugles (Die beiden Blinden). Das Stück A Londonderry Air, heute die Nationalhymne Nordirlands, wird erstmals schriftlich veröffentlicht.
In Leipzig weiht der Rabbiner Adolf Jellinek ein Jahr nach der Grundsteinlegung die Große Gemeindesynagoge ein. Das Ansei-Edo-Erdbeben 1855 in Japan bei Edo kostet 7.000 bis 10.000 Menschenleben. Außerdem werden über 50.000 Gebäude und rund 50 Tempelanlagen zerstört. Die täglichen Nachbeben klingen erst neun Tage später ab. Der Gelbe Fluss verlagert seinen Lauf, eine Katastrophe, die es zuletzt 1324 gegeben hat. Der älteste deutsche Segelclubs, der SC RHE, wird in Königsberg i. Pr. (heute Hamburg) gegründet.